Mittwoch, 30. April 2008

Abschied

Nach einem wunderbar- entspannten und nahrungsreichen Wochenende in Atlanta bei Sams Bruder sitze ich nun in London auf dem Flughafen und warte auf meinen nächsten Flieger, der mich in die Heimat bringen soll. Obwohl ich den Luxus genießen konnte, am Fenster zu sitzen und keinen Sitznachbarn zu haben, bin ich total übermüdet, da ich im Flugzeug leider keinen Schlaf finden konnte. Darum ist mein momentan größter Wunsch eine heiße Dusche und ein Bett. Davor vielleicht noch ein Käsebrot. Ein Richtiges. Nicht so Toastscheiß mit Chedda oder Schabletten Käse.

Der Abschied in New York, war leicht-dramatisch (um es mal nett auszudrücken) und natürlich seeeehr tränenreich...aber das ist ja nichts Neues.
Bevor wir zum Flughafen gefahren sind, waren Sam und ich noch etwas essen. Sam war wie immer zu spät und ich war so fertig mit den Nerven, weil es schon so spät war, dass ich schon heulen musste weil er zu spät kam. Da stand ich auf der Straße und habe geheult wie ein Baby und der arme Sam war leicht überfordert.
Mit einem Carservice sind wir dann zum Flughafen gefahren und ich hatte Angst um mein leben. Das die Amis nicht fahren können, habe ich schon bemerkt und auch erlebt. Der typ war aber auch noch Inder und ich glaube das hat der ganzen Situation die Krone aufgesetzt. Er ist geheizt wie eine besenkte Sau und die Straßen hier sind ungefähr so gut wie in Russland.

Als wir am Flughafen ankamen, waren wir dort (fast) die Einzigen. Ein Schalter zum Einschecken war geöffnet in einer riesigen neuen Halle, die an ein Krankenhaus erinnerte. Meine Reisetasche war nicht mehr zu bewegen ( der Fahrer hat sie nicht aus dem Kofferraum bekommen) und als Sam diese dann auf die Wage wuchtete und eine riesige rote 72 auf dem Display erschien, klappte mir und auch Sam die Kinnlade runter. Wir starrten geschockt auf die Anzeige, doch nach 2 Sekunden realisierten wir zwei Europäer, dass die Amis nicht in Kilo sondern in Pfund wiegen!

Nun sitze ich hier und warte auf meinen letzten Teil der wunderbaren und unvergesslichen Reise und freue mich darauf euch alle bald wieder zu sehen und in den Arm nehmen zu können.

Donnerstag, 24. April 2008

Ich hasse Touristen!





Ja ich weiß: ich bin auch einer. Aber ich meine auch nicht Touristen, sondern ich meine TOURISTEN! Das sind diejenigen die in ein fremdes Land fahren und sich dort unmöglich benehmen. Bewusst oder unbewusst.
Warum ich sie hasse? Ich habe heute eine Bootstour um Manhattan gemacht. Natürlich ist das eine rein touristische Angelegenheit (wie so vieles hier in New York), aber gelegentlich kann so etwas ja auch ganz nett sein.
Obwohl ich sehr spät war habe ich noch einen der letzten Plätze an Deck ergattern können, sodass ich mir schön drei Stunden die Sonne auf den Kopf knallen lassen konnte (SEHR SCHLAU!!!) Eine Briese war, trotz Wasser, leider gar nicht zu spüren.
Wie ich während der Fahrt feststellen musste, hatte ich noch mehr Glück, da ich einen Platz auf der linken Seite des Bootes ergattern konnte und das Boot gegen den Uhrzeigersinn um die Insel schipperte.
Nun ja die Touristen die mit mir diese Bootstour gemacht haben, standen meistens an ihren Plätzen und versperrten allen anderen die Sicht. Leute die eigentlich einen Platz an einem anderen Ort auf dem Schiff hatten kamen hinauf und stellten sich in den Mittelgang, sodass niemand mehr irgendwas sehen konnte. Auch die Leute die an der Rehling saßen, was jawohl der beste Platz überhaupt ist mussten immer stehen und die Sicht auf alles versperren, als ob das, das Ziel ihres Ausfluges wäre.
So kommt es, dass auf jedem zweiten Bild mindestens ein doofer, stehender, fremder Tourist drauf ist. Irgendwie scheint es für einige Leute wirklich schwer zu sein auch nur einen Funken Rücksicht auf andere zu nehmen, aber jeder ist halt doch sich selbst am nächsten....

Gestern Abend war ich, wie ich ja schon angekündigt habe, in der Carnegie Hall und wir haben ein Konzert mit Bobby McFerrin, Chick Corea, und
Jack DeJohnette gehört. Ich denke, dieses gehört zu den seltsamsten Erfahrungen die ich je gemacht habe. Das komplette Konzert war improvisiert, was seltsam aber auch total interessant war. So kam es das der Sänger auch mal mit am Klavier spielte oder alle drei auf das Schlagzeug einkloppten. Gelegentlich sang auch der Schlagzeuger, obwohl man das alles keinen wirklichen Gesang nennen konnte. Eher waren das undefinierbare Laute, die der Herr hervorbrachte. Unglaublich, was der Typ mit seiner Stimme anstellen konnte. Wirklich gut wurde es als er das Publikum mit einbezog und fast alle Zuhörer dazu brachte merkwürdige Laute auf sein Kommando zu machen.
Wie auch schon in den letzten beiden Konzerten in der Philharmonie und in der Oper, musste ich beobachten, dass die Leute ihre Plätze verlassen bevor der letzte Ton gespielt ist, nur um ein Taxi zu erhaschen, was ich wirklich unglaublich finde. Auch während der Vorstellung haben schon einige die Flucht ergriffen, da sie scheinbar nicht so begeistert waren, wie der Großteil der Zuschauer.

Anschließend waren wir noch beim Mexikaner etwas essen und konnten obwohl es schon 23 Uhr war im T-Shirt oder Kleid draußen sitzen, was wirklich so wunderbar schön ist...
Vor „kurzer“ Zeit war es noch sooo bitter kalt, dass ich 4 Schichten übereinander getragen habe und im Moment ist es in einem Sommerkleid tagsüber fast zu heiß.
Ich bin nicht sicher ob ich es schon erwähnt habe, aber morgen fliege ich mit Sam nach Atlanta, was ca. 3 Flugstunden von NY entfernt liegt.
Dort besuchen wir Sams Bruder, der dort mit seinem Freund lebt und gemeinsam feiern wir mit weiteren Freunden das griechische Osterfest, das, wie ich grade im Internet lese, in Griechenland das Fest der Feste ist. In Griechenland wird bis heute Ostern nach dem alten Stil (julianisch) berechnet.
Ich freue mich darauf auch noch etwas anderes als New York zu sehen und werde natürlich berichten...

Mittwoch, 23. April 2008

Ein neuer kultureller Höhepunkt...?

Nachdem die Hochzeit wegen eines Fehlers im Papierkram beim ersten Versuch nicht satt finden konnte, sollte nun gestern die „Trauung“ stattfinden. Kurz nach dem ich gestern Vormittag wieder nach Hause kam, kam auch die Schwester, dessen Namen ich nicht kenne, auch nach Hause und erzählte mir, dass die Trauung wieder nicht statt finden konnte. Dieses Mal weil sie ihren Pass vergessen hat!!!!

Gestern Abend war ich mit Sam und einigen Freunden von ihm in der Metropolitan Opera und habe „Satyagraha“ von Philip Glas gesehen. Die Vorführung dauerte fast 4 (In Worten : Vier!) Stunden und obwohl mein Hintern so platt wie noch nie war, war es eine wundervolle Vorführung.
Nicht nur die Musik sondern auch das Bühnenbild und die Performance war unbeschreiblich schön.
Ich glaube eine normale Oper würde mich verrückt machen. Hoch singende Tanten die mit ihrem Gesang die Scheiben zum zerspringen bringen kann ich nicht ertragen. Philip Glas ist ganz anders!
Ich glaube eine Oper übertrifft ein klassisches Konzert, also ist das wohl der neue kulturelle Höhepunkt meines Lebens...

Heute Abend geht es gleich weiter: Auf dem Programm steht Jazz in der Carnegie Hall...

Montag, 21. April 2008

Trauzeugin

Vor einigen Tagen hat mich die Schwester meiner Mitbewohnerin gefragt, ob ich sie heute zur City Hall in Queens begleiten möchte. Ich sagte ihr, dass ich um 12 einen Termin hätte und sie wollte mit ihrem Ehemann sprechen, sodass wir vielleicht früher gehen könnten. Da sie gar nichts mehr gesagt hatte, habe ich das vollkommen vergessen.
Gestern Abend kam meine Mitbewohnerin nach Hause und obwohl es schon Mitternacht war und sie einen Schlüssel dabei hatten, haben sie erst mal drei Mal geklingelt bevor sie darauf kamen den Schlüssel zu benutzen. SCHÖN WENN MAN SO RÜCKSICHTSVOLL IST!

Kurz darauf kam die Schwester in mein Zimmer und fragte mich wie es denn aussehen würde und ob ich mit heute mit nach Queens kommen würde. Kurz zuvor hatte ich mich mit Sam zum Kaffee trinken verabredet und versuchte ihr das zu erklären. Nachdem ich das 5 mal getan habe und auch Naz das noch drei weitere Maul erklärt hatte, haben sie es auch verstanden. Bei beiden habe ich die Erfahrung gemacht, dass sie nicht wirklich zu hören. NIE!!!! Und das sind nicht meine fehlenden Englischkenntnisse ...
Grade komme ich nach Hause und de Schwester fragt mich ob ich ihren Mann kennen lernen möchte. Klar wollte ich...tat mir ja auch leid, dass ich sie vergessen hatte.
Also ich möchte ja nicht oberflächlich sein...aber Quasimodo wäre schon ein Kompliment!!!
Am liebsten hätte ich das kleine Mädel in den Arm genommen und aus Mitleid gedrückt...
Und er fing an zu reden hörte gar nicht mehr auf. Und dann fragte er mich ob ich die jenige gewesen wäre, die eigentlich mit nach Queens kommen sollt...ja die bin ich. Tut mir sooo leid, bla bla...
UND DANN erzählte er dass es ganz gut war, dass ich nicht mit war, da ein Fehler in den Papieren war und die Zeremonie nicht stattfinden konnte. ZEREMONIE???? WAS FÜR EINE ZEREMONIE???? Ich weiß von keiner Zeremonie...ich stellte ein paar gezielte Fragen ( als CSI-Gucker kann man das !!!) und dann stellte sich ganz schnell heraus, dass ich die Trauzeugin sein sollte!!! Ich kenne noch nicht mal den Namen von einem der beiden und gefragt wurde ich auch nicht und ich sollte die Trauzeugin sein?! HALLOHOO???

Am kommenden Wochenende findet dann die Hochzeitsfeier statt zu der ich auch eingeladen wurde. Ich fliege aber nach Atlanta und kann darum ( glücklicherweise) nicht kommen. Jetzt fragt mich das Mädel jeden Tag ob mein Flug bezahlt und bestätigt ist und ob ich nicht hier bleiben könnte. Grade sagte sie, sie könne mich ja anketten damit ich nicht nach Atlanta fliege. Wie gesagt: ich kenne nicht mal ihren Namen!!!!

Sonntag, 20. April 2008

Coney Island

Wer bestimmt mein Styling?

meine Haare oder ich ???


Es ist unglaublich, aber ich habe einen kleinen Sonnenbrand im Gesicht.
Ich war heute mit Steve, aus meinem Fotokurs, den ganzen Tag in Coney Island unterwegs. Steve ist so herzig und es hat so viel Spaß gemacht mit ihm zu fotografieren. Leider war das Wetter nicht so gut wie die letzten Tage, aber das hielt uns nicht davon ab ein bisschen durch die Gegend zu ziehen.
Gestern war es 25° warm und der Himmel war strahlend blau. So kommt es, dass meine Arme auch schon etwas verbrannt sind. Wer rechnet denn damit, dass man im April Sonnencreme braucht??? Hallo? Wir Norddeutschen sind doch froh, wenn wir diese im August für 2 Tage ausgraben können...

Dienstag, 15. April 2008

Staten Island






War heute auf Staten Island. Aber nur weil die Fähre dahin umsonst ist und die Aussicht auf die Südspitze Manhattans atemberaubend ist.
Habe auf der Fähre auch gleich ein deutsches Mädel getroffen, die die geleiche Kamera wie ich habe. So sind wir ins Gespräch gekommen und haben auf der Insel gemeinsam in der Sonne gehockt. War sehr nett und so hatten wir die Chance gegenseitig peinliche Bilder vor der Skyline zu schießen...

Sommer, Sonne, Sonnenschein






Nachdem ich nun fast 4 Monate hier bin habe ich es auch mal geschafft in den Central Park zu gehen. Hier einige Eindrücke und schaut euch die Google-Wettervorhersage an!!! Ist das nicht wahnsinnig???

Samstag, 12. April 2008

Grade bin ich etwas geladen...





um nicht zu sagen aggressiv.

Ich hatte vor heute zu waschen und habe Junior unseren Hausverwalter gebeten den Waschkeller etwas länger offen zulassen als sonst, da er ihn Samstags um 13 Uhr zu schließt.
Als ich dann in den Keller mit all meinen Sachen ankomme komme, stehen da zwei Tanten im Waschraum, die nicht mal in unserem Haus wohnen und haben alle Waschmaschinen in Beschlag genommen. Mit Unschuldsmienen weisen sie auf ihre Wäscheberge hin, die nach der Monatskleidung einer 12köpfigen Familie aussieht.
Als ich dann das dritte Mal mit meinen Sachen in den Keller gehe um noch einen Versuch zu starten diese zu waschen, war mir alles egal. So krallte ich mir die einzige, grade frei gewordenen Maschine und da es eine Große war, stopfte ich all meine Sachen darein und hoffe nun, dass sie in der richtigen, ursprünglichen Farbe wieder rauskommen.

Zum anderen macht mich meine Mitbewohnerin und ihre Familie verrückt.
Gestern ist ihre jüngste Schwester, deren Namen ich mir nicht merken konnte oder ihn gar nicht erst verstanden habe, aus Pakistan angekommen, die so alt ist wie ich und Ende des Monats mit irgendeinem Typen verheiratet wird, denn sie erst 2 Mal gesehen hat ( was vermutlich schon viel ist!)
Sie hat auch den 3 jährigen Sohn ihrer Schwester dabei, die in Kanada lebt. Der Sohn wurde vor 2 Jahren nach Pakistan zu einer weiteren Schwester geschickt, weil es in Kanada ja so kalt ist!!! HALLOO?????
Entweder gibt es bald keine Kanadier mehr, weil alle Kinder vor Kälte sterben und es keinen Nachwuchs mehr gibt oder alle Kinder werden nach Pakistan oder sonst wo verschickt...vielleicht kommt daher der Begriff Kinderverschickung ;-)
Der Junge ist drei Jahre alt, zwei davon hat er nicht bei seiner Mutter gelebt und sie in der Zeit auch nicht gesehen und jetzt plärrt er sie ganze Zeit rum weil sich niemand um ihn kümmert und er mit der Zeitverschiebung nicht klar kommt. Gelegentlich tätschelt die Schwester meiner Mitbewohnerin. Sie sieht aus wie 14 und irgendwie benimmt sie sich auch so und dieses Mädel wird verheiratet!!! VON IHREN ELTERN!

Freitag, 11. April 2008

Sun-Day

Am Mittwoch hat Sam mich in die New Yorker Philharmonie ausgeführt. Das ist wohl bis jetzt der kulturelle Höhepunkt meines kurzen Lebens und darum darf man das auch schon mal so schwulstig ausdrücken.
Wir haben Tan Dun:Piano Concerto und Stravinsky:The Firebird gehört.
Das Piano Conzerto wurde grade hier in New York uraufgeführt und wir durften Lang Lang am Piano „genießen“.
Um es mal grade heraus zu sagen: Ich habe keinen blassen Schimmer von klassischer Musik, aber Lang Lang (ein junger asiatischer Pianist) in allen Medien präsent, sodass ich ihn sogar kannte.
Wie kann man sein Kind Lang Lang nennen??? Das ist genauso charmant wie Andreas Andresen (die, die gelegentlich auf der A7 nördlich von Hamburg unterwegs sind, kennen den Namen- und das ist kein Witz!)
Lang Lang ist bekannt für seine ausgeprägten Gesten und seine Mimik beim spielen, die ich nicht so gut leiden kann. Darum hat es mich auch nicht wirklich gestört, dass genau in meinem Blickfeld auf Lang Lang ein Kopf war der mir die Sicht versperrt hat. Dafür konnte ich den Rest des Orchesters gut sehen, was ich eh viel interessanter fand.
Was mich wirklich fast von Stuhl genauen hat ( und das obwohl links und rechts jemand saß) war, dass vor dem Konzert erst mal ein Interview mit dem Komponisten Tan Dun auf einer riesigen Leinwand gezeigt wurde. Also ich habe einiges bei einem klassischen Konzert erwartet, aber nicht so etwas...


Gestern war es sooo heiß (über 20 °) ich bin fast gestoben!=) Dieser Temperaturwechsel ist nichts für mich und ab 20° beginnen meine Lichter langsam zu flackern.. Es war das absolute T-Shirt und hochgekrempelte Hosen Wetter.
Ich war am frühen Nachmittag das erste Mal bei Peter, meinem Fotolehrer um ihm zu helfen sein Archiv zu ordnen.
Er wohnt in einem typischen amerikanischen Brownstone House. So eins wie das von Carry von Sex and the City. Ich klingelte und keiner öffnete. Ich versuchte es einige male bis ich mein Kalender rausholte um nach Peters Nummer zu suchen und ihn dann anzurufen.
Ich stand vor dem richtigen Haus aber vor dem falschen Eingang.
Später lernte ich eine junge Frau kennen die ein Zimmer bei Peter mietet. Sie fragte mich ob ich geklingelt hätte und ob ich ein Kalender oder so etwas in der Hand gehabt hätte. Sie hatte das Buch gesehen und mich für eine der Kirchentussis gehalten die hier alle Nase lang klingeln und mir darum nicht geöffnet...
Bevor Peter und ich uns dem Chaos in seinem Büro gewidmet haben sind wir erst am einen Kaffee trinken gegangen und haben ein bisschen die Sonne genossen. Es war phantastisch!
Mitten in unserem Gespräch hält er auf einmal inne und schaut mich erstaunt an und fragt mich, wann ich gelernt hätte so gut englisch zu sprechen. Ich hätte ihn drücken können!!! Zwar weiß ich, dass mein Englisch noch immer nicht gut ist, doch ich merke auch dass es immer leichter wird, zu sprechen und ich immer weiniger darüber nachdenken muss, was ich sagen will.
Peters Haus ist ein Traum. So wie man sich ein New Yorker Haus vorstellt oder ich zumindest. Ein kleines bisschen zu viel Krams. Gemütlich, alt und etwas verwohnt...und sehr viel Platz. Die Wohnräume erstrecken sich über 4 Etagen und überall schöner Holzfußboden.
Hinter dem Haus ist sogar ein kleiner Garten, der aber dringend etwas Pflege gebrauchen könnte

Grade sitze ich in der Tea Lounge, da mein Internet zu Hause nicht geht und es hier viele gemütliche Sofas gebt auf denen man den ganzen Tag verbringen kann. Und neben mir sitzt ein Vater der mit seiner Tochter „deutsch“ spricht. Ich brauchte etwas um das zu realisieren, da er wienerisch spricht und das für eine Norddeutsche ja nicht so leicht zu verstehen ist.
Ich habe ihn angequatscht. Macht hier sonst auch jeder und man unterhält sich etwas ... zumindest mit dem Amis...die sind immer sehr offen und kommunikationsfreudig. Was mir gut gefällt. Naja mit den Wienern ist das anders....

Montag, 7. April 2008

Komm doch, lieber Frühling...

lieber Frühling komm doch bald herbei.
Jag´ den Winter, jag´den Winter fort und mach das Leben frei...
(Aus einem der vielen Waldorfkindergartenlieder die ich in früher Kindheit genießen durfte =))



Nach dem ich mich heute mit Lucy aus dem Fotokurs getroffen habe um sie zu fotografieren, bin ich durch den Park nach Hause gegangen.
An der Stelle wo der Park anfängt standen ein paar Polizeiautos und drum herum standen Jugendliche in Hanschellen und Polizisten die auf die Jugendlichen einredeten.
Ich ging an ihnen vorbei und kurz darauf überholten mich zwei Jugendliche und kurz darauf 6 Polizisten, die aber eindeutig zu langsam waren. Aus irgendeinem Grund bleiben die zwei Jungs stehen, sodass die Polizisten die Chance hatten sie zu packen und ihnen ebenfalls Handschellen anzulegen.
Als ich dann nach Hause kam, kamen mir grade 4 der Polizisten entgegen die mich kurz zuvor überholt hatten....Es ist immer wieder schön zu merken, in was für einer reizenden Umgebung doch wohnt...
Seit kurzen gehe ich des öfteren mit Sam aus.
Zur Zeit ist aber grade seine Ex-Freundin Alice aus Italien zu Besuch, was ich mehr als witzig finde, da wir uns sehr gut verstehen. Das ganze Wochenende haben wir zu dritt verbracht und dabei sehr viel Spaß gehabt. Sam findet das eher beunruhigend, was ich ziemlich amüsant finde.
Samstag waren wir alle auf einer Einweihungsparty eines Freundes von Sam und während er sich mit ein paar Bekannten unterhalten hat, haben Alice und ich und gemütlich auf dem Sofa mit ein paar Greenpeace-Menschen einen reingezwitschert (ich mag das Wort!)
Es waren sehr viele Greenpeace-Menschen dort was mich erstaunt.
Naja ich war auch mehr als verwundert, dass mein Chef so ein Recycle und Mülltrennungs-Freak ist, da die Amis ja nichtgrade für ihr Umweltbewusstsein bekannt sind.
Habe ich erzählt, das Daniel mein Chef, vollkommen ausgerastet ist weil Viviana, die französische Praktikantin, ein Paar Büroklammern an Papieren vergessen hat und diese in den Papiermüll geworfen hat? Als er das bemerkte hat er die gesamte Tonne (50 Liter) im halben Büro verteilt sodass sie alles auseinander nehmen musste und neu sortieren musste. Ich glaube eine solche Reaktion würde ich nicht mal einen Deutschen Umweltschützer zutrauen ....

Der Frühling kommt!!! Bei euch auch??? Im ganzen Park blühen die Narzissen und heute habe ich wunderschöne Magnolien entdeckt...zeitweise ist es noch etwas frisch, aber es geht bergauf!!!

Freitag, 4. April 2008

Donnerstag, 3. April 2008

Time to say goodbye

Montag hatte ich meinen letzten Praktikumstag. Eine Kollegin bat mich am Nachmittag noch um einen Gefallen und ich übernahm ich die Aufgabe, da ich eh nicht mehr viel zu tun hatte. Leider dauerte es so lange, dass ich um 21Uhr noch immer nicht fertig war und das an meinem letzten Tag....
Alle anderen waren schon gegangen. Nur Sam wartete darauf, dass ich endlich fertig werde damit auch er gehen und abschließen kann. Ein sehr befriedigendes Ende....

Da es aus verschiedenen Gründen (einen habe ich grade genannt) mit meinem Abschiedsdinner am Montagabend nicht geklappt hat, haben ich mich gestern mit ein paar Leuten aus dem Büro getroffen und wir sind etwas essen gegangen. Wir waren in einem total überdekorierten, undefinierbarem, aber sehr gemütlichen Restaurant in Manhattan.
Irgendwie wurden wir immer mehr, da der Freund von Viviana noch dazu kam und eine weitere Freundin mitbrachte und später stieß auch noch der Bruder von Anna dazu.

Anschließend sind Sam und ich noch in die merkwürdigste Bar des Universums gegangen und haben uns dort mit zwei Freunden von ihm getroffen.
Als wir vor dem Haus mit der Nummer 134 standen konnten wir nichts entdecken, was auch nur annähernd wie eine Bar aussah.
Zwei Türen: Eine sah wie ein normaler Hauseingang aus die andere war einen graue Stahltür, die wie ein Eingang zu einem Lager wirkte.
Sam rief Ronny, den wir dort treffen wollten, an und der öffnete uns dann von innen die graue Stahltür.
Sam hatte mich schon vorgewarnt: Es gibt keine Karte. Entweder muss man den Namen der Drinks kennen oder aber man kann eine Geschmacksrichtung äußern. Des Weiteren wird man nach einer bevorzugten Alkoholart und Allergien befragt und kurz darauf bekommt man einen ganz individuellen Drink serviert.
Es ist sehr gemütlich dort. Die Bar ist ein sehr schmaler langer Raum mit ungefähr 7 Tischen und halbrunden lederbezogenen Bänken drum herum
Im Badezimmer hängen die Regeln für die Bar, die zum Beispiel besagen, dass ein Mann keine Frau ansprechen darf, sondern darauf warten muss, dass die Frau die Initiative ergreift.
Man soll nur Leute in die Bar einladen, die man auch alleine in der eigenen Wohnung lassen würde.
Um einen Tisch zu reservieren muss man eine SMS schicken. Die Telefonnummer der Bar ist nirgendwo gelistet.

Später stieß noch Alice, eine weitere Freundin von Sam dazu und es war wirklich sehr nett.
Ronny ist Modefotograf und Ge macht gar nichts.
Sie bzw ihr Vater ist so reich, dass sie den ganzen Tag gar nichts machen braucht. Sie hat einen Master in Architektur gemacht, arbeitet aber nicht als solche.
Stattdessen lebt sie in einem schicken Apartment im Finacial District, geht in die Oper, Galerien und in Museen und kennt die besten Bars und Restaurants der Stadt.
Sam sagte: Sie tut nichts, aber das tut sie mit Stil...