Mittwoch, 30. April 2008

Abschied

Nach einem wunderbar- entspannten und nahrungsreichen Wochenende in Atlanta bei Sams Bruder sitze ich nun in London auf dem Flughafen und warte auf meinen nächsten Flieger, der mich in die Heimat bringen soll. Obwohl ich den Luxus genießen konnte, am Fenster zu sitzen und keinen Sitznachbarn zu haben, bin ich total übermüdet, da ich im Flugzeug leider keinen Schlaf finden konnte. Darum ist mein momentan größter Wunsch eine heiße Dusche und ein Bett. Davor vielleicht noch ein Käsebrot. Ein Richtiges. Nicht so Toastscheiß mit Chedda oder Schabletten Käse.

Der Abschied in New York, war leicht-dramatisch (um es mal nett auszudrücken) und natürlich seeeehr tränenreich...aber das ist ja nichts Neues.
Bevor wir zum Flughafen gefahren sind, waren Sam und ich noch etwas essen. Sam war wie immer zu spät und ich war so fertig mit den Nerven, weil es schon so spät war, dass ich schon heulen musste weil er zu spät kam. Da stand ich auf der Straße und habe geheult wie ein Baby und der arme Sam war leicht überfordert.
Mit einem Carservice sind wir dann zum Flughafen gefahren und ich hatte Angst um mein leben. Das die Amis nicht fahren können, habe ich schon bemerkt und auch erlebt. Der typ war aber auch noch Inder und ich glaube das hat der ganzen Situation die Krone aufgesetzt. Er ist geheizt wie eine besenkte Sau und die Straßen hier sind ungefähr so gut wie in Russland.

Als wir am Flughafen ankamen, waren wir dort (fast) die Einzigen. Ein Schalter zum Einschecken war geöffnet in einer riesigen neuen Halle, die an ein Krankenhaus erinnerte. Meine Reisetasche war nicht mehr zu bewegen ( der Fahrer hat sie nicht aus dem Kofferraum bekommen) und als Sam diese dann auf die Wage wuchtete und eine riesige rote 72 auf dem Display erschien, klappte mir und auch Sam die Kinnlade runter. Wir starrten geschockt auf die Anzeige, doch nach 2 Sekunden realisierten wir zwei Europäer, dass die Amis nicht in Kilo sondern in Pfund wiegen!

Nun sitze ich hier und warte auf meinen letzten Teil der wunderbaren und unvergesslichen Reise und freue mich darauf euch alle bald wieder zu sehen und in den Arm nehmen zu können.

Donnerstag, 24. April 2008

Ich hasse Touristen!





Ja ich weiß: ich bin auch einer. Aber ich meine auch nicht Touristen, sondern ich meine TOURISTEN! Das sind diejenigen die in ein fremdes Land fahren und sich dort unmöglich benehmen. Bewusst oder unbewusst.
Warum ich sie hasse? Ich habe heute eine Bootstour um Manhattan gemacht. Natürlich ist das eine rein touristische Angelegenheit (wie so vieles hier in New York), aber gelegentlich kann so etwas ja auch ganz nett sein.
Obwohl ich sehr spät war habe ich noch einen der letzten Plätze an Deck ergattern können, sodass ich mir schön drei Stunden die Sonne auf den Kopf knallen lassen konnte (SEHR SCHLAU!!!) Eine Briese war, trotz Wasser, leider gar nicht zu spüren.
Wie ich während der Fahrt feststellen musste, hatte ich noch mehr Glück, da ich einen Platz auf der linken Seite des Bootes ergattern konnte und das Boot gegen den Uhrzeigersinn um die Insel schipperte.
Nun ja die Touristen die mit mir diese Bootstour gemacht haben, standen meistens an ihren Plätzen und versperrten allen anderen die Sicht. Leute die eigentlich einen Platz an einem anderen Ort auf dem Schiff hatten kamen hinauf und stellten sich in den Mittelgang, sodass niemand mehr irgendwas sehen konnte. Auch die Leute die an der Rehling saßen, was jawohl der beste Platz überhaupt ist mussten immer stehen und die Sicht auf alles versperren, als ob das, das Ziel ihres Ausfluges wäre.
So kommt es, dass auf jedem zweiten Bild mindestens ein doofer, stehender, fremder Tourist drauf ist. Irgendwie scheint es für einige Leute wirklich schwer zu sein auch nur einen Funken Rücksicht auf andere zu nehmen, aber jeder ist halt doch sich selbst am nächsten....

Gestern Abend war ich, wie ich ja schon angekündigt habe, in der Carnegie Hall und wir haben ein Konzert mit Bobby McFerrin, Chick Corea, und
Jack DeJohnette gehört. Ich denke, dieses gehört zu den seltsamsten Erfahrungen die ich je gemacht habe. Das komplette Konzert war improvisiert, was seltsam aber auch total interessant war. So kam es das der Sänger auch mal mit am Klavier spielte oder alle drei auf das Schlagzeug einkloppten. Gelegentlich sang auch der Schlagzeuger, obwohl man das alles keinen wirklichen Gesang nennen konnte. Eher waren das undefinierbare Laute, die der Herr hervorbrachte. Unglaublich, was der Typ mit seiner Stimme anstellen konnte. Wirklich gut wurde es als er das Publikum mit einbezog und fast alle Zuhörer dazu brachte merkwürdige Laute auf sein Kommando zu machen.
Wie auch schon in den letzten beiden Konzerten in der Philharmonie und in der Oper, musste ich beobachten, dass die Leute ihre Plätze verlassen bevor der letzte Ton gespielt ist, nur um ein Taxi zu erhaschen, was ich wirklich unglaublich finde. Auch während der Vorstellung haben schon einige die Flucht ergriffen, da sie scheinbar nicht so begeistert waren, wie der Großteil der Zuschauer.

Anschließend waren wir noch beim Mexikaner etwas essen und konnten obwohl es schon 23 Uhr war im T-Shirt oder Kleid draußen sitzen, was wirklich so wunderbar schön ist...
Vor „kurzer“ Zeit war es noch sooo bitter kalt, dass ich 4 Schichten übereinander getragen habe und im Moment ist es in einem Sommerkleid tagsüber fast zu heiß.
Ich bin nicht sicher ob ich es schon erwähnt habe, aber morgen fliege ich mit Sam nach Atlanta, was ca. 3 Flugstunden von NY entfernt liegt.
Dort besuchen wir Sams Bruder, der dort mit seinem Freund lebt und gemeinsam feiern wir mit weiteren Freunden das griechische Osterfest, das, wie ich grade im Internet lese, in Griechenland das Fest der Feste ist. In Griechenland wird bis heute Ostern nach dem alten Stil (julianisch) berechnet.
Ich freue mich darauf auch noch etwas anderes als New York zu sehen und werde natürlich berichten...

Mittwoch, 23. April 2008

Ein neuer kultureller Höhepunkt...?

Nachdem die Hochzeit wegen eines Fehlers im Papierkram beim ersten Versuch nicht satt finden konnte, sollte nun gestern die „Trauung“ stattfinden. Kurz nach dem ich gestern Vormittag wieder nach Hause kam, kam auch die Schwester, dessen Namen ich nicht kenne, auch nach Hause und erzählte mir, dass die Trauung wieder nicht statt finden konnte. Dieses Mal weil sie ihren Pass vergessen hat!!!!

Gestern Abend war ich mit Sam und einigen Freunden von ihm in der Metropolitan Opera und habe „Satyagraha“ von Philip Glas gesehen. Die Vorführung dauerte fast 4 (In Worten : Vier!) Stunden und obwohl mein Hintern so platt wie noch nie war, war es eine wundervolle Vorführung.
Nicht nur die Musik sondern auch das Bühnenbild und die Performance war unbeschreiblich schön.
Ich glaube eine normale Oper würde mich verrückt machen. Hoch singende Tanten die mit ihrem Gesang die Scheiben zum zerspringen bringen kann ich nicht ertragen. Philip Glas ist ganz anders!
Ich glaube eine Oper übertrifft ein klassisches Konzert, also ist das wohl der neue kulturelle Höhepunkt meines Lebens...

Heute Abend geht es gleich weiter: Auf dem Programm steht Jazz in der Carnegie Hall...

Montag, 21. April 2008

Trauzeugin

Vor einigen Tagen hat mich die Schwester meiner Mitbewohnerin gefragt, ob ich sie heute zur City Hall in Queens begleiten möchte. Ich sagte ihr, dass ich um 12 einen Termin hätte und sie wollte mit ihrem Ehemann sprechen, sodass wir vielleicht früher gehen könnten. Da sie gar nichts mehr gesagt hatte, habe ich das vollkommen vergessen.
Gestern Abend kam meine Mitbewohnerin nach Hause und obwohl es schon Mitternacht war und sie einen Schlüssel dabei hatten, haben sie erst mal drei Mal geklingelt bevor sie darauf kamen den Schlüssel zu benutzen. SCHÖN WENN MAN SO RÜCKSICHTSVOLL IST!

Kurz darauf kam die Schwester in mein Zimmer und fragte mich wie es denn aussehen würde und ob ich mit heute mit nach Queens kommen würde. Kurz zuvor hatte ich mich mit Sam zum Kaffee trinken verabredet und versuchte ihr das zu erklären. Nachdem ich das 5 mal getan habe und auch Naz das noch drei weitere Maul erklärt hatte, haben sie es auch verstanden. Bei beiden habe ich die Erfahrung gemacht, dass sie nicht wirklich zu hören. NIE!!!! Und das sind nicht meine fehlenden Englischkenntnisse ...
Grade komme ich nach Hause und de Schwester fragt mich ob ich ihren Mann kennen lernen möchte. Klar wollte ich...tat mir ja auch leid, dass ich sie vergessen hatte.
Also ich möchte ja nicht oberflächlich sein...aber Quasimodo wäre schon ein Kompliment!!!
Am liebsten hätte ich das kleine Mädel in den Arm genommen und aus Mitleid gedrückt...
Und er fing an zu reden hörte gar nicht mehr auf. Und dann fragte er mich ob ich die jenige gewesen wäre, die eigentlich mit nach Queens kommen sollt...ja die bin ich. Tut mir sooo leid, bla bla...
UND DANN erzählte er dass es ganz gut war, dass ich nicht mit war, da ein Fehler in den Papieren war und die Zeremonie nicht stattfinden konnte. ZEREMONIE???? WAS FÜR EINE ZEREMONIE???? Ich weiß von keiner Zeremonie...ich stellte ein paar gezielte Fragen ( als CSI-Gucker kann man das !!!) und dann stellte sich ganz schnell heraus, dass ich die Trauzeugin sein sollte!!! Ich kenne noch nicht mal den Namen von einem der beiden und gefragt wurde ich auch nicht und ich sollte die Trauzeugin sein?! HALLOHOO???

Am kommenden Wochenende findet dann die Hochzeitsfeier statt zu der ich auch eingeladen wurde. Ich fliege aber nach Atlanta und kann darum ( glücklicherweise) nicht kommen. Jetzt fragt mich das Mädel jeden Tag ob mein Flug bezahlt und bestätigt ist und ob ich nicht hier bleiben könnte. Grade sagte sie, sie könne mich ja anketten damit ich nicht nach Atlanta fliege. Wie gesagt: ich kenne nicht mal ihren Namen!!!!

Sonntag, 20. April 2008

Coney Island

Wer bestimmt mein Styling?

meine Haare oder ich ???


Es ist unglaublich, aber ich habe einen kleinen Sonnenbrand im Gesicht.
Ich war heute mit Steve, aus meinem Fotokurs, den ganzen Tag in Coney Island unterwegs. Steve ist so herzig und es hat so viel Spaß gemacht mit ihm zu fotografieren. Leider war das Wetter nicht so gut wie die letzten Tage, aber das hielt uns nicht davon ab ein bisschen durch die Gegend zu ziehen.
Gestern war es 25° warm und der Himmel war strahlend blau. So kommt es, dass meine Arme auch schon etwas verbrannt sind. Wer rechnet denn damit, dass man im April Sonnencreme braucht??? Hallo? Wir Norddeutschen sind doch froh, wenn wir diese im August für 2 Tage ausgraben können...