Sonntag, 17. Februar 2008

FBI

Ich wohne ein einer Straße, in der ein roter Wohnklotz neben dem anderen Steht. Alle mit Schiebefenstern und einige auch mit Feuerleitern. Typisch für New York, würde ich behaupten.
Dann, so ab der 16. Straße wandelt sich, das Straßenbild total und statt Wohnblöcken kann man nur noch schnuckelige Einfamilienhäuser in typischem Amerikanischen Design finden. Einige gleichen mehr einem Palast, als einem Einfamilienhaus und andere einer Hippibude.
Ich bin also immer im Zickzack durch die Straßen gelaufen und habe mir die Häuser angesehen und ein bisschen fotografiert. Total seltsam fand ich, dass überall Leute in ihren Auto sitzen und vielleicht auf irgendetwas warten. Da man hier auch die Scheiben der Vordertüren tönen darf, wirkt es doppelt komisch, wenn jemand in seinem Van sitzt und dich durch die verdunkelten Scheiben ansieht.
Grade als ich ein sonnengelbes Haus fotografiere, entdecke ich einen Typen in blauer jacke und Schirmmütze der auf mich zukommt.

Ich bekam etwas schiss und redete mir die ganze Zeit ein, dass ich nichts Verbotenes mache (obwohl ich weiß, dass die paranoiden Amis es nicht gern haben wenn irgendjemand irgendetwas fotografiert). Mir kam der Gedanke, dass der Typ aus irgendeinem Van mit verdunkelten Scheiben gestiegen ist und mich beobachtet hat und vom FBI ist. (JA, es kann schon sein, dass ich ein bisschen viel TV gucke =))
Er quatschte mich an und ich stellte fest, dass auf seinem Cap nicht FBI stand, sondern Navi.
Nachdem wir kurz über die wunderschöne, klassische amerikanische Architektur gesprochen hatten, stellt er fest, dass ich Deutsche bin und er, selber Pole, begann mir seine Lebensgeschichte zu erzählen. Leider hatte er so eine Alkoholfahne, dass ich schon fast blau war, nur weil ich ihm zu hörte.
Als mir das Gespräch etwas komisch wurde, weil er begann über die „Scheiß Russen“ und jüdische Angelegenheiten zu sprechen und auch gelegentlich mit M’am, yes M’am antwortete, befürchtete ich ihn nicht mehr los zu werden. Doch schon kurz darauf schüttelte er mir die Hand, bedankte sich fürs Gespräch und salutierte er vor mir.

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